Wenn der Wind des (Klima)Wandels weht,
bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.
(Chin. Sprichwort)
Windenergie im Wald? - Pro und Contra Windenergie in der Gemeinde Kranenburg
Die Diskussion um die Nutzung der regenerativen Windenergie im Reichswald hat im Verlauf der letzten Monate an Intensität zugenommen. Dabei zeigte sich deutlich, dass die Betroffenheit über die Nutzung des Waldes mit der Entfernung zu den geplanten Standorten deutlich abnimmt.Generell wird die Aussage vertreten, die Nutzung der Windenergie sei notwendig, aber bitte nicht an der geplanten Stelle. Diese Position ist aus der Sicht der Betroffenen verständlich, wobei die Betroffenheit durch mehr oder weniger begründbare Behauptungen der Betroffenen verstärkt wird.
Politisch entschieden hat das der Regionalrat in Düsseldorf mit der Mehrheit der CDU/FDP Stimmen vor dem Hintergrund, dass im Mai 2017 die neue CDU-/FDP-Landesregierung den Ausbau der Windenergie in NRW nahezu unmöglich gemacht hat.
Der Kreistag des Kreises Kleve begründete seine ablehnende Haltung gegen die Windenergie mit den Zielen des Landschaftsplanes Reichswald Nr. 6 aus dem Jahre 2000. Vorrangiges und verständliches Ziel: Erhalt des Waldes. 20 Jahre später gerät der Reichswald infolge des Klimawandels durch Windbruch und Borkenkäfer spürbar unter Druck. Die Landschaft verändert sich - die Einstellung des Kreistages zum Klimawandel leider nicht. Er baut statt dessen um dieses wichtige Thema lieber die Mauer der Ignoranz.
Schade, dass der Regionalrat sich im Verein mit dem Kreis Kleve den Interessen einer kleinen aber sehr lautstarken Minderheit gebeugt hat und dem Klimaschutz bei seiner Entscheidung nur eine untergeordnete Beachtung schenkte. Offensichtlich setzt die neue CDU/FDP-geführte Landesregierung in Düsseldorf jetzt wieder verstärkt auf die Braunkohleverstromung und die Nutzung der Atomenergie. Der Regionalrat hat mit seiner CDU/FDP-Mehrheit den Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde Kranenburg einen schlechten Dienst erwiesen.
Der Rat der Gemeinde Kranenburg hatte dem Projekt mit großer Mehrheit zugestimmt. Es wäre auch jetzt noch genehmigungsfähig, wenn der Regionalrat es nicht aus politischen Gründen gestoppt hätte. Der Bürgerwindpark am Rande des Reichswaldes hätte die Chance geboten:
Seit 2017 haben sich die negativen Auswirkungen des Klimawandels auch am Niederrhein verstärkt. Der Sommer 2018 und die Rekordhitze 2019 haben deutlich gezeigt, dass der Klimawandel nicht an den Grenzen halt macht. Gletscher schmelzen dahin, das Eis an den Polkappen wird zunehmend weniger, der Temperaturunterschied zwischen der Äquatorzone und den Polen wird geringer, was zu weniger Luftaustausch und in Folge dessen zu länger anhaltenden Hoch- oder Tiefdruckwetterlagen führt.
Jeder ist aufgerufen, den Ausstoß von CO-2 zu verringern. Mit dem Bürgerwindpark Reichswald könnte dazu ein Beitrag geleistet werden:
90.700 Tonnen CO-2 Einsparung
Strom aus regenerativer Windenergie für 30.200 Haushalte
Die Gemeinde Kranenburg könnte eine CO-2-neutrale Gemeinde werden.
Förderung der CO-2 einsparenden Technologien wie z.B. Photovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren auf privaten Hausdächern.
Windlastabhängige Strompreise für das Laden von Elektrofahrzeugen in der Gemeinde Kranenburg.
Der Klimawandel geht weiter voran, hinzugekommen ist die Abhängigkeit vom russischen Gas, Öl und russischer Kohle. Im Mai 2022 wird in NRW der Landtag gewählt. Wie stehen die Parteien zum Windpark am Rande des Reichswaldes?
CDU und Bündnis 90 Die Grünen positionieren sich weiter gegen die
Windenergie am Rande des Reichswaldes.
Es ist kaum zu glauben: Die Ereignisse der letzten Monate und Jahre haben an der Einstellung des CDU Abgeordneten Dr. Bergmann und Landtagskandidaten der Grünen, Dr. Wille, nichts ändern können. Mir stellt sich die Frage: Sind die zeitlich begrenzte Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und die privaten Interessen einzelner Grundstückseigentümer wirklich so gravierend, dass damit der Verzicht auf die Gewinnung regenerativer Windenergie vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Klimawandels und der Energieabhängigkeit zu rechtfertigen ist?
Wir brauchen die Windenergie so schnell wie möglich!
Die Vermeidung der Abhängigkeit vom russischen Gas und die Verlangsamung des Klimawandels sind nur mit dem Einsatz der
Windenergie zu erreichen!
Das Projekt "Windpark Reichswald" könnte auf der Grundlage der bestehenden Planung zügig realisiert werden.
Die Abgeordneten des Regionalrates und des Kreistages des Kreises Kleve müssten es nur befürworten.
Sprechen Sie mit Ihren Abgeordneten und fragen Sie, warum das Projekt weiterhin verhindert wird.